3. Trinationales Fachkolloquium „Vergabemodelle in der D-A-CH-Region"
Die Berufsvertretungen der Architekt*innen und Ingenieur*innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz diskutierten am 9./10.11.2023 in Wien im mumok - Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien - Museum moderner Kunst Wien bereits zum 3. Mal über aktuelle Entwicklungen im Vergaberecht.
Die öffentliche Auftragsvergabe ist ein wichtiges Werkzeug zur Sicherstellung von Baukultur und Lebensqualität, daher ist der grenzüberschreitende Austausch eine wichtige Maßnahme zur Optimierung dieses Werkzeugs.
Im Einzelen:
Dieses Jahr widmete sich das 2021 von SIA International in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Architekturexport NAX und der Bundesarchitektenkammer BAK initiierte Fachkolloquium den vergaberechtlichen und berufspolitischen Fragestellungen, die mit der steigenden Marktstellung von Gesamtleistungsanbietern einhergeht. Gastgeberin des Kolloquiums war in diesem Jahr die österreichische Bundeskammer der Ziviltechniker*innen. Herzlichen Dank Cornelia Hammerschlag sowie BKZT-Präsident Daniel Fügenschuh und Ihrem Team bei der BKZT für Organisation und Gastfreundschaft!
Die Veranstaltung am 9./10.11.2023 war einmal mehr mit einem Kammeraustausch zu grenzübergreifenden Themen im D A CH -Raum verbunden und bot Büros aus allen drei Ländern Möglichkeiten, sich miteinander zu vernetzen. Eine gemeinsame Fachexkursion am Freitag 10.11.2023 schloss die Veranstaltung ab.
Im Fokus des Kolloquiums standen die unterschiedlichen Faktoren, die die stete Zunahme von gemeinsamen Vergaben von Planungs- und Bauleistungen in allen drei Ländern befeuern, Personalmangel in den öffentlichen Verwaltungen, Investitionsstau der öffentlichen Bauherrschaft, die Bürokratisierung der Beschaffung sowie Konzentrationsprozesse in der Bauwirtschaft. Ziel der Veranstaltung war eine nicht nur eine grenzübergreifende Begriffsklärung, Verständigung und Eingrenzung der Thematik, sondern auch ein Bewertung, in welchem Umfang, und in welcher Form sich dieser Trend in DE, AT und CH manifestiert. Wie wird eine gemeinsame Vergabe von Planungs- und Bauleistungen vergaberechtlich bewertet? Wie wird dieser Trend berufspolitisch eingeordnet? Welche Risiken für den KMU-geprägten Planungssektor und die Baukultur sind mit Gesamtvergaben verbunden? Wie stellt man sich als Kammer/Interessenvertretung der Planenden negativen Auswirkungen des Trends entgegen?
Das von Simon Hubacher, Vorstandsmitglied von SIA International, moderierte Kolloquium zeigte einmal mehr das hohe Maß an Gemeinsamkeiten im DA CH Raum. Die Antworten und Instrumente, dem Trend zu begegnen, unterscheiden sich jedoch stark. Auswirkungen und Zusammenhang mit dem Strukturwandel der Planerbranche sind im Weiteren näher zu vertiefen. Für den SIA lieferte Laurindo Lietha, Leiter Vergabewesen des SIA, fachlichen Input. An der Veranstaltung nahm auch Reto Gmür, Mitglied der Conférence Suisse des Architectes, der Schweizer Vertretung bei den internationalen Architekturvereinigungen ACE und UIA an der Veranstaltung teil.
SIA International freut sich, dass es in diesem Jahr gelungen ist, auch die deutsche Bundesingenieurkammer und die Ingenieur*innen der Bundeskammer der Ziviltechniker*innen eng in die Veranstaltung einzubinden. Im Fokus des 4. D A CH Fachkolloquiums im Herbst 2024 in Berlin wird das Thema Chancen und Risiken von Projektallianzen stehen.